2011

Ja, ein bisschen hat's heute geregnet. Aber sonst war bisher das Wetter "ein Traum in Tüten". Keremma! Here I come!

Donnerstag, 19. Mai 2011

Ein paar Tropfen Regen



Ja, ein bisschen hat's heute geregnet. Aber sonst war bisher das Wetter "ein Traum in Tüten". Habe mir vorgestern am Strand die halbe Pfote abgeschnitten. An einer Muschel oder einer Glasscherbe. Vielleicht von diesen Komasäufern. Heilt aber wieder. Halb so schlümm. Mein Klaus und ich, kucken gerade Tatort. Reifezeugnis. Er gesteht mir, dass er eigentlich nur wegen gerade diesem Tatort Lehrer werden wollte Versteh ich nicht. Muss ins Bett. Habe nämlich mein Körbchen vergessen einzupacken. Das kommt jetzt per DHL. Müsste bald da sein. Also, ab in die Besucherritze.

Photo: Mogens Engelund

Sonntag, 29. Mai 2011

Als wenn ich's mir nicht gedacht hätte



Jetzt futtern die Sabine und der Klaus schon das gleiche Zeug wie ich. Das Leben als Privatier scheint doch nicht so dolle zu sein. Als ich gestern Nachmittag an meinem Kalbsknochen knabberte, konnte ich durch die Schiebetür beobachten, wie mein Klaus aufwendigst Gemüse klein schnippelte und vier mickrige Kalbsknochen in Olivenöl scharf anbriet, sorgsam mit Salz und Pfeffer würzte und aus dem Bräter nahm. In den Bräter wanderte dann das Gemüse und wurde nach dem Anrösten mit feinstem Bordeaux abgelöscht und simmerte dann so lange vor sich hin, bis mein Klaus edlen Kalbsfond hinzufügte und mit Salz, Pfeffer und einigen Spritzern Chilisauce eine geschmackliche Abrundung vollführte. Dann legte er die mickrigen Knochen zu dem Gemüse in den Bräter und bedeckte die ganze Schose mit einem Bouquet Garni. Deckel druff und ab in die auf 200° vorgeheizte Röhre. Dann von draußen ein Büschel Petersilie rein geholt, sorgsam die Hundepisse abgewaschen und das Kraut akribisch klein gehackt. Mit dem Abrieb und dem Saft einer Limone, einem Spritzer Olivenöl und zwei gepressten (nicht geschnittenen) Knoblauchzehen vermengt zu einem köstlichen Pesto, das später mit einigen handgeschöpften Kristallen Fleur de Sel de Guérande dem Mark der Kalbsknochen das gewisse Etwas geben sollte. Ofen auf 150° gedrosselt und dann für gut 1 1/2 Stunden ein Nickerchen gemacht. Gut erholt und voller Tatendrang hat mein Klaus dann den Bräter aus dem Ofen geholt, denselben auf "Maintien au chaud" gestellt, die mickrigen Knochen auf einen Teller gepackt und zurück in die Röhre geschoben. Der Bräter thronte jetzt auf der Herdplatte und bekam von unten tüchtig Feuer unterm Hintern. Als das geschmorte Gemüse und der Bratenfond ordentlich aufwallten, bekamen sie eine wohldosierte Versprudelung von Klausens Zauberstab, gerade so viel, dass eine royale Bindung entstand. Fluchs zwei Teller aus dem Schrank geholt und zum Vorwärmen zu den ruhenden Knochen in den Ofen geschoben. Zuletzt kamen ein paar Gnocchi in kochendes Salzwasser, so lange, bis sie oben schwammen. Derweil hatte die Soße im Bräter die gewünschte Konsistenz erreicht und es konnte serviert werden. Sabine saß schon seit geraumer Zeit am Esstisch und sabberte. Hatte ich schon mal erwähnt, dass sie unausstehlich wird, wenn sie Kohldampf schiebt? Also: Pesto auf's Mark, Knochen und Gnocchi auf die vorgewärmten Teller, Soße druff und endlich kann gespachtelt werden. Fleur de Sel steht auf'm Tisch.  

Hömma, in der Zeit hätte ich locker ein halbes Kalb verspeist. Immer dieses Brimborium, wenn mein Klaus was zum Futtern macht. Aber darum geht's mir ja gar nicht. Viel schlümmer ist, dass mein Klaus, die Dummsau, sich jetzt in meine "Erziehung" einmischt - wie befürchtet. Der nimmt mich jetzt ab und zu an die Leine und macht auf dicke Hose! Das verwirrt mich. Da komm ich nicht mit klar. Ich will wieder meine Sabine am anderen Ende. Die hab' ich im Griff. Aber vielleicht sollte ich erst mal locker bleiben. Ist ja Urlaub. Zuhause wird bestümmt alles wieder gut. Da hat der Klaus wieder sein geliebtes Fiege-Pils und nicht mehr nur dieses "1664" mit den "Plus de 300 Ans de Savoir-Faire", das ihn auf dumme Gedanken bringt.
Photo: Mogens Engelund, Quelle:Wikipedia