Arbeit
Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich um an Futter zu kommen, richtig arbeiten (jagen) muss. Das ist aber längst noch nicht alles. Zu Hause habe ich überhaupt kein Spielzeug. Spielen darf ich nur, wenn S&K das erlauben und auch nur nach deren blöden Regeln. Meine Regeln find' ich viel besser. Aber dann spielen sie nicht mehr mit mir und ich muss wieder ins Gefängnis.
Auf dem Platz der Hundeschule gibt es ganz viel tolles Spielzeug. Damit durfte ich auch ab und zu "nach Anleitung" spielen. Da waren auch andere Welpen. Die waren noch zu blöd zum Jagen. Dann musste ich denen das immer zeigen - zusammen mit Frauchen. Die haben das dann nach gemacht und alle hatten viel Spaß. Zum Schluss durften wir dann alle toben. Habe die doofen anderen Welpen immer in den Hintern und in die Ohren gezwickt wie bei meinen Geschwistern. Das kam gar nicht gut an. Gab Streit! Durfte dann nicht mehr mitmachen. "Gremlin" hat eine zu mir gesagt. Doofe Nuss!
Herrchen hat aber nicht Gremlin zu mir gesagt. Weil ich immer so viel Terror gemacht habe nannte er mich "Ulrike". Meifahrt oder Maibaum oder so. In der anderen Hundeschule (beim Spezialisten) haben alle viel gelacht, wenn ich als Ulrike vorgestellt wurde. Denen ist das Lachen aber schnell vergangen, wenn ich erst mal richtig losgelegt habe.
Australian Shepherds stammen - wie der Name schon sagt - aus Amerika. Dort haben sie, als es noch genug Arbeit für alle gab, Schafe und Kühe gehütet. Das Hüten liegt mir also in den Genen. In La Cambe (s. Urlaub) habe ich seiner Zeit ganz spontan hinter dem Ferienhaus begonnen, eine kleine Herde Jungbullen zu hüten. Mit Hilfe von Klaus hatte dieser Anfall jugendlichen Leichtsinns zum Glück keine negativen Auswirkungen auf meine Gesundheit...
Aus Sicherheitsgründen beschlossen meine Zweibeiner meine ausgeprägte Neigung zum Hüten auf Ersatzvieh umzulenken. Quasi eine ABM. Dabei hilfreich ist die zivilisierte Form des Hütens mittels überdimensionaler Bällchen. Auch so ein Einfall des Hundeholländers Jan Nijboer. Ich zeig' euch mal in der Fotogalerie hier unten, wie das geht:
Beim Hüten muss man sich auf den Menschen konzentrieren und dessen Anweisungen folgen, damit man das Viehzeug nicht sinnlos durch die Gegend hetzt. Deshalb hat mir die Sabine ganz tolle Signale beigebracht. Ich verstehe schon fast perfekt was "rechts", "links", "voran" und "bei" bedeuten. Um das immer besser zu können hat sie ein Spiel für mich erfunden: